Das Folgende ist keine "Weltenvorstellung" im klassischen Sinn, es ist vielmehr eine Art "bastlerische Autobiographie", eine Rückschau auf meine Vergangenheit als Weltenbastler. Ich poste das hier, weil es den ein oder anderen, der sich vielleicht noch an "Nymus" erinnert interessieren könnte, aber auch um anderen zu zeigen, welche Entwicklungen ich als Weltenbastler hinter mir habe. Diese Entwicklung kann ich fast nur anhand meiner Karten nachvollziehen, aber ich gebe im Text auch immer wieder Kommentare zu Quellen, die mich beeinflusst haben.
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In den Anfängen (ca. 2000) "Nymus" ist mein ältestes Weltenprojekt und entstand in seiner ersten Inkarnation ca. im Jahr 2000. In den Anfängen war es eine wild zusammengeklaute Welt, die Elemente aus fast allem mir damals bekannten Fantasykram beinhaltete. Besonders Heroes of Might and Magic (2 später 3) dienten mir als Quelle für Namen, wobei die Charakternamen mir für Städte, Länder und Regionen dienten.
2000 (Das Land Nommera).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Aus dem Jahr 2000 kann ich diese "Vision" von "Nommera" - dem Kern und der späteren Hauptbastelzone zeigen. Ich habe sie mit irgendeinem recht alten Hexfeld-Kartenprogramm erstellt, weil es mir damals mit Paint zu mühselig war - und wir hatten damals ja sonst nichts Ich erinnere noch, dass diese Karte auf einer handgezeichneten Version basierte, die aber die Jahre wohl nicht überlebt hat oder noch in irgendeinem Karton auf dem Dachboden schlummert. Weil ich mich damals nur mit einer kleinen Region beschäftigen wollte und nicht gleich eine ganze Welt, kann man hier schon einige Merkmale erkennen, die lange Zeit dominieren sollten: "unüberwindbare" Berge im Norden und Westen, den "unüberquerbaren" Ozean im Osten und die "tödliche" Wüste im Süden. Von den 5 Städten, die auf dieser Karte auftauchen (sie sind alle nach HoMM-Charakteren benannt) sollten 3 über alle Inkarnationen hinweg nicht nur ihren Namen behalten, sondern zu "Reichen" heranwachsen.
2001 (2).JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Ein Jahr später, 2001, hatte ich meinen ersten Scanner und dieser brachte eine Grafiksoftware mit. Also konnte ich die handgezeichnete Karte einscannen und bearbeiten; es handelte sich hier schon nicht mehr um die Karte, die die Grundlage für die obige darstellte, sondern eine erweiterte Version, die mehr Städte besaß und richtige "Reiche". Für die zusätzlichen Namen, diente neben historischen Namen ("Theben") auch das SNES-Spiel "Lufia"(?) als "Inspirationsquelle". Etwa in dieser Zeit haben wir auch begonnen in dieser Welt "Dungeons & Dragons" in seiner 3. Edition zu spielen; davor war DSA unser Ding und das spielten wir, "wie es sich gehört" auf Aventurien.
2001 (3).JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Etwas später im gleichen Jahr konnte ich das Grafikprogramm schon etwas besser bedienen und diese Karte kam dabei heraus. Im Hintergrund dieser Karte ist außerdem die gezeichnete Weltkarte erkenntlich - die ich leider weder als eigenen Scan noch als Papierversion wieder auffinden konnte. Während Nymus im Rollenspiel bespielt wurde, wurde es ständig um Elemente erweitert, anfangs waren es einfach noch die Ideen der Grundregelbücher, später wurden mehr und mehr Ideen aus Erweiterungsbüchern eingebaut.
2002.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Aus dem Jahr 2002 habe ich die eingescannte Version einer handgezeichneten Karte wiedergefunden, deren 2 Din A4 Seiten ich am PC zusammengesetzt und mit einer Beschriftung sowie einem geborgten Bild (vom "Tabletop"-Spiel "MageKnight") "aufgehübscht" hatte. Dieses "MageKnight" fand ich damals ziemlich toll und es beeinflusste durch seine Fraktionen und Ideen nachhaltig meine Weltenbastelei, damals wurden meine Inselelben zu Elemtaristen und die menschlichen Magier des Nordens zu Golembauern, während die Elben des Westens ritterlich wurden und die Zwerge im Süden mit Musketen herumliefen. Diese Elemente blieben mit mehr oder weniger starken Veränderungen lange bestehen. Es ist erstaunlich, wie tapfer sich diese Elemente gegen den Einfall von D&D-Kram hielten, die ab jetzt immer stärker und zahlreicher in meine Welt strömten.
Gedankenverliese und Drachenbefall (ca. ab 2003) 2008 Nommera.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Karte blieb jetzt jahrelang unverändert und selbst 2008 noch ihre Form hatte, wie diese Karte zeigt, die auch auf der handgemalten Version basiert. Sie ist ein Zeugnis dafür, dass ich damals GIMP entdeckte und mir dachte "Hey, man kann da ja Flächen mit Bildern füllen!" Das muss ich damals extrem cool gefunden habe, denn irgendwann nach 2008 entstand eine noch schlimmere Version: nach 2008 klein.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Obwohl in dieser Zeit "Nymus" mehr und mehr an Gestalt gewann, da durch die hochstufigen Fähigkeiten von D&D-Charakteren immer mächtigere Monster notwendig und durch die Teleporationszauber die Welt enger zusammengeführt wird, habe ich kaum Karten der Welt gefunden. Lediglich diese eine Karte von 2008. Nymus (2008).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit der 2004er/2005er Version meiner Welt, war ich dann auch zum ersten Mal Mitglied im Weltenbastler-Webring. Die Website war mit Microsoft FrontPage zusammengebaut und neben Karten nur mit wenigen Zeichnungen, die eine Schulfreundin angefertigt hatte, illustriert. Mein späteres Desinteresse an den Weltenbastlern, an "Nymus" selbst und der Kontaktabbruch zu dem Schulfreund, der meine Seite netterweise bei sich hostete, sorgten für einen sang- und klanglosen "Ausstieg" aus dem Webring.
Der siebte Hymnus Ich weiß, dass irgendwann nach 2004 die neue Vampire-Version ("Requiem") bei uns im Rollenspiel eine größere Bedeutung erlangte, als D&D, wir aber hin und wieder noch auf Nymus spielten. Ich kann den zeitlichen Rahmen nicht mehr genau bestimmen, aber irgendwann zwischen 2005 und 2010 war ich mit den "Altlasten" meiner Welt so unzufrieden, dass ich meine Bastelei daran nicht mehr wieder erkannte und ich alles einstampfte. Nymus erstand während dieser Zeit neu, unbeeinflusst vom RPG, das er später wieder Einzug hielt und damit gewann auch die Kern-Region Nommera eine neue Gestalt, die sich 2013 in einer Karte niederschlug, die ich immer noch als Poster (mittlerweile im Schrank, nicht mehr an der Wand) habe 2013 klein.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In diesem "Reboot" entstanden eigene Sprachen und obwohl ich einige geliebte Elemente und typische Fantasyklischees beibehielt, kehrte ich das meiste aus. Früher hatte mich auch mein Interesse für Geschichte und Archäologie dazu verleitet, immer wieder Historisierendes einfach einzubauen, so trugen zahlreiche Götter zeitweise auch irdische Namen; während des Reboots wurde das alles entfernt, was ich mir nicht irgendwie zu eigen machen konnte, flog. Ich glaube es half dabei, dass dieses Interesse sich im Vampire-Rollenspiel austoben konnte. Der Reboot bekam sogar eine neue Website, diesmal bei Jimdo, die bis zur DSGVO bestand hatte, auch wenn ich seit spätestens 2015 nicht mehr aktualisierte - die Toraja war mir als Projekt wichtiger geworden. Dieser Reboot hieß "der siebte Hymnus", denn nach der Mythologie der alten Version hatte der Schöpfergott den Lauf der Zeit in sechs Hymnen besungen, von denen jede für ein Zeitalter stand, die sich im ewigen Kreislauf wiederholten. Der Siebte Hymnus war also das neue Zeitalter, der durchbrochene Kreislauf.
Ein achter Hymnus? Letztes Jahr, 2018, entstand in einer Phase der Nostalgie (und dem bei mir immer wieder aufkommenden Drang Karten zu malen) ein erneuter Reboot, mit überarbeiteter Karte und überarbeiteten Völkern, phanatastischer und ganz menschenlos. Mehr als die Weltkarte und Bilder der Völker hat dieser Nostalgieschub nicht hervorgebracht, aber irgendwann werde ich Nymus wohl erneut bearbeiten 8 mit Völkern.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Völker.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Nharun im Beitrag #1Weil ich mich damals nur mit einer kleinen Region beschäftigen wollte und nicht gleich eine ganze Welt, kann man hier schon einige Merkmale erkennen, die lange Zeit dominieren sollten: "unüberwindbare" Berge im Norden und Westen, den "unüberquerbaren" Ozean im Osten und die "tödliche" Wüste im Süden.
Das erinnert mich stark an die LBW. Wir hatten anscheinend den gleichen Gedanken! :D
Sind die Reboots "harte" Reboots, also alles was vorher war hat nicht existiert oder gibt es noch Legenden und sowas in deiner Welt die auf alte Versionen hinweisen?
Nerrac, Welt der schwebenden Inseln, 2084/Last World
Sehr interessant, ich hab direkt Lust, sowas auch zu machen. Also eine historische Zusammenschau.
Die unüberwindlichen Berge im Westen, ähm ja... die kenn ich irgendwie.
Die Völkerbilder sind interessant, wenn auch nicht ganz jugendfrei. Lustig find ich, wie sich der Augustus vom Primaporta-Typus dazwischengemogelt hat. Ist das das Römervolk deiner Welt?
Zitat von DrZalmat im Beitrag #3Sind die Reboots "harte" Reboots, also alles was vorher war hat nicht existiert oder gibt es noch Legenden und sowas in deiner Welt die auf alte Versionen hinweisen?
Also der erste Reboot, war "hart" und der zweite würde es auch sein. Alles was vorher da war, war weg - jedenfalls fast. Manche Sachen hatten den Reboot in der ein oder anderen Form überlebt, waren aber plötzlich von historischen Gestalten zu mythischen Figuren geworden, waren umbenannt oder zusammengefasst worden. Bspw. gab es im alten Nymus einen Stadt- und Reichsgründer namens "Davius" (ein alter Spielercharakter), der wurde im 7. Hymnus zum mehr mythischen Reichsgründer "Daw'yuth" (was in der gebastelten Elbensprache "Wächter des Sonnenaufgangs" hieß und somit zum ersten Herrscher doppelt passte )
Zitat von Artifex Nerracis im Beitrag #4Die Völkerbilder sind interessant, wenn auch nicht ganz jugendfrei. Lustig find ich, wie sich der Augustus vom Primaporta-Typus dazwischengemogelt hat. Ist das das Römervolk deiner Welt?
@Artifex NerracisDie Völkerbilder sind komplett jugendfrei - der Uari am linken Rand trägt eine Hülse, die ihn bekleidet - und beim Elarda weiß ich nicht was an einem bemoosten Stöckchen nicht jugendfrei sein sollte?
Bei solchen Rückblicken wird man doch gleich ganz nostalgisch. Mich würde interessieren, was aus den gebastelten Sprachen wurde; hast du sie für die Toraja (abgewandelt) übernommen oder sind sie jetzt einfach "weg" (aka. im Archiv)?
Zitat von Artifex Nerracis im Beitrag #4Die unüberwindlichen Berge im Westen, ähm ja... die kenn ich irgendwie.
Die waren bei mir im Norden
Das ist eine schöne Retrospektive. Leider hab ich von meiner Welt kein Material, dass ich so schön präsentieren könnte. Die erste Karte, die ich je gezeichnet habe, war einst in einer Kneipe und auf der waren noch so Dinge wie die unüberwindliche Wand (im Norden und damals wusste ich definitiv noch nichts von Game of Thrones), das Feuermeer im Süden mit echten Flammen und eine Spiralförmige Landschaft mitten in einem Kontinent.
Eya hatte mal eine kurze Zeit, wo es Zentauren gab, die wurden aber ein Opfer der Logik, als ich mich näher mit der Geografie auseinandergesetzt hab.
Die alte Variante der Navigatoren wird als veraltete Technologie in NiMa bleiben, habe ich beschlossen. Dann gibt es eben verschiedene "Generationen", die unterschiedlich gemacht wurden.
Zitat von Artifex Nerracis im Beitrag #4Die unüberwindlichen Berge im Westen, ähm ja... die kenn ich irgendwie.
Die waren bei mir im Norden
Das ist eine schöne Retrospektive. Leider hab ich von meiner Welt kein Material, dass ich so schön präsentieren könnte. Die erste Karte, die ich je gezeichnet habe, war einst in einer Kneipe und auf der waren noch so Dinge wie die unüberwindliche Wand (im Norden und damals wusste ich definitiv noch nichts von Game of Thrones), das Feuermeer im Süden mit echten Flammen und eine Spiralförmige Landschaft mitten in einem Kontinent.
Eya hatte mal eine kurze Zeit, wo es Zentauren gab, die wurden aber ein Opfer der Logik, als ich mich näher mit der Geografie auseinandergesetzt hab.
Die alte Variante der Navigatoren wird als veraltete Technologie in NiMa bleiben, habe ich beschlossen. Dann gibt es eben verschiedene "Generationen", die unterschiedlich gemacht wurden.
Die Grenzen der Karte stimmen mit den der LBW fast genau überein, nur dass bei mir der Norden durch eine Eiswüste begrenzt ist (und im Süden zusätzlich zur Wüste noch ein Wall :D).
Zitat von Elatan im Beitrag #6Bei solchen Rückblicken wird man doch gleich ganz nostalgisch. Mich würde interessieren, was aus den gebastelten Sprachen wurde; hast du sie für die Toraja (abgewandelt) übernommen oder sind sie jetzt einfach "weg" (aka. im Archiv)?
Die Sprachen liegen noch im Archiv; immer wenn ich in Versuchung kam, sie für die Toraja zu recyclen, kam der mahnende Gedanke: Und was ist, wenn du nächste Woche deinen Nymus-Reboot durchziehst?
@Chrontheon & @Teja Ich glaube solche harten Grenzen gehören irgendwie dazu, wenn man mit dem Basteln anfängt und sich nicht gleich eine komplette Welt aufhalsen will. Anders als "ja, jenseits dieser Grenzen ist noch was, aber davon weiß ich nichts" verleiht "ja, jenseits der Berge gibt es noch was, aber davon weiß eh keiner was, die sind unpassierbar" einem ein Gefühl von Sicherheit
Zitat von Nharun im Beitrag #9Ich glaube solche harten Grenzen gehören irgendwie dazu, wenn man mit dem Basteln anfängt und sich nicht gleich eine komplette Welt aufhalsen will. Anders als "ja, jenseits dieser Grenzen ist noch was, aber davon weiß ich nichts" verleiht "ja, jenseits der Berge gibt es noch was, aber davon weiß eh keiner was, die sind unpassierbar" einem ein Gefühl von Sicherheit
Ich weiß. Ich hab die Karte, die ich dann für die LBW verwendet hab, eben deshalb erstellt. Um zu schaun, wie man nur einen Teil einer Welt kann, ohne darüber hinausschaun zu müssen und ohne mehr auszuschließen.
Zylinderwelten, Träne der Götter, Kugelkontinente Orbret, Forschungskomplex MZZ-1701-alpha
Das ist ja mal ein toller Rückblick. Da bekomme ich direkt Lust, mein altes Material mal in eine präsentable Fassung zu bringen. Und ich habe vor ein paar Tagen daran gedacht, Hexfelder wiederzubeleben, weil ich meine alten Karten der Träne tatsächlich wiedergefunden habe, sprich: die Detailkarten in Hexausschnitten zu bieten. So geschichtsreich ist keine meiner Welten, weil ich mit langen Pausen gebastelt habe und einiges gleich in verschiedenen Welten unterbrachte. Für eine geplante Homepage habe ich das sogar mal geschildert, muss es jetzt aber überarbeiten und stärker bebildern, damit es hierneben nicht zu lausig aussieht. Dennoch: !
Aber seitdem ich die Träne und den verrückten Wissenschaftler habe, habe ich ja auch keine Neuansätze mehr, sondern nur schreckliche Experimente. Und wie man sieht, war mein Gebirge irgendwann zu umgehen und irgendwann krochen Zwerge darunter hervor. Einige Erscheinungen betreffe wohl alle Weltenbastler.
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09.02.2019 15:50 (zuletzt bearbeitet: 09.02.2019 16:55)
Ich erinnere noch, dass diese Karte auf einer handgezeichneten Version basierte, die aber die Jahre wohl nicht überlebt hat oder noch in irgendeinem Karton auf dem Dachboden schlummert. Weil ich mich damals nur mit einer kleinen Region beschäftigen wollte und nicht gleich eine ganze Welt, kann man hier schon einige Merkmale erkennen, die lange Zeit dominieren sollten: "unüberwindbare" Berge im Norden und Westen, den "unüberquerbaren" Ozean im Osten und die "tödliche" Wüste im Süden. Von den 5 Städten, die auf dieser Karte auftauchen (sie sind alle nach HoMM-Charakteren benannt) sollten 3 über alle Inkarnationen hinweg nicht nur ihren Namen behalten, sondern zu "Reichen" heranwachsen.
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Ist das das Römervolk deiner Welt?
Die Völkerbilder sind komplett jugendfrei - der Uari am linken Rand trägt eine Hülse, die ihn bekleidet - und beim Elarda weiß ich nicht was an einem bemoosten Stöckchen nicht jugendfrei sein sollte? 
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